Viele Dinge passieren, manche warten darauf, gefunden zu sein. Cristina Ohlmer und Maria Cristina Tangorra erkunden / entdecken mit unterschiedlichen Medien das menschliche Verlangen nach Glück als die große Sehnsucht des Lebens – die Suche nach Zugehörigkeit und Werten.
Ist Glück ein Versprechen für den Auserwählten? Hat Glück mit dem Willen zu tun? Was stillt unsere Sehnsucht nach Identität? Gibt es Orte der Sehnsucht, die in allen Kulturen zu finden sind, an denen Erfahrungen des Überirdischen möglich sind?
Cristina Ohlmer findet am Strand den Ort, der ihre Sehnsucht stillt. Die Künstlerin gibt mit ihrer Filmperformance ein Beispiel: Sie selbst ist am Werk. Mit einem Strohbesen kehrt sie. In aller Ruhe. In aller Herrgottsfrühe. Sie fegt am Strand Sand weg. Schritt – Besenstrich. Stück für Stück. Welchen Sinn soll das machen? Sie fegt tatsächlich. Sie bleibt dran. Im übertragenen Sinn geht es um Zeit der Reflexion, um Suche nach Glück – im Sand des Alltags. Die fegende Person ist ein Symbol für Fleiß, für Erarbeitung, für das Sich-etwas-Verdienen. Sie ist sich nicht zu schade. In demütiger Haltung, in der Haltung der Einfachheit. Gleichmaß, Kontinuität, Ausdauer bringen Ordnung ins Leben. Da! Das Unerwartete! Sie findet Gold. Sie findet Glück. Das leuchtende Gold ist der Mühe Lohn.
Die Performance zeigt eine Auseinandersetzung mit sich selbst, mit der Landschaft und der im Prozess verstreichenden Zeit. Ein Entdecken in mehrfacher Hinsicht.
(Dr. Katharina Seifert, Referat Kunst, Kultur, Kirche, Erzdiözese Freiburg)