Countdown Berlin – Glastagebuch (2000)

Serie mit 20 Objekten, 21 x 29,7 x 6 cm, geschnittenes Papier, Glas optiwhite, Polymer-Ringe
Series of 20 objects, 21 x 29,7 x 6 cm, papercut , optiwhite Glass,  polymerrings

Katalog: Marchtaler Fenster, junge Kunst 2000

Dezember 1999. Die Hauptstadt ist quirlig und euphorisch mit vielen schwarzen Löchern dazwischen. Es ist eine Zeit, in der bald jeder über den Millennium Endspurt spricht. Bilder über Bilder. Niemand sieht das Gleiche, obwohl man auf das Gleiche schaut. So ist, was jeden auf seine Weise beschäftigt, den Nerv zu treffen für das Bild der Zeit. Das ist absurd und man läuft und läuft umher und legt die Stadt bloß, um sie zu begreifen und zu beschreiben mit einem Wort, in einem Bild. (Cristina Ohlmer, 7. Juli 2000)

Es bleiben Fragmente, Blatt über Blatt, Schicht über Schicht, Glas über Glas. Aus den getippten Tagesnotizen entstehen dreidimensionale lichtdurchflutete Pläne der Metropole und mit dem Wechsel der Standpunkte, wechseln die Sichtweisen und es gibt viele.

„… es geht um Zeichen und Formen, nicht nur dieser Stadt. Nicht die geschriebene Information informiert, sondern das Medium an sich: sein Aufbau, seine Struktur und ihre Wirkung, seine Korrespondenz mit der Außenwelt, mit Licht, das gebrochen wird, das zum integralen Bestandteil des Mediums und seiner Meinung mutiert – das komplexe Buch eben. Es geht aber nicht um das Buch als Medium, es geht um das Medium Kunst in generis. Welche Bedeutung hat das Material auf Möglichkeiten und Inhalt des Bildes? Lassen sich Perspektiven verschieben? Übersetzen? Mischen?
Cristina Ohlmers Werke sind Produkte eines ästhetischen Forschungslabors …“

(Axel Brüggemann, 7.Juli 2000)

Fragments remain, sheet upon sheet, layer upon layer, glass upon glass.Three-dimensional light-flooded plans of the metropolis emerge from the typed daily notes – change of viewpoints: the perspectives change and there are many.

„… It is about signs and forms, not only of this city. It is not the written information that informs, but the medium itself: its construction, its structure and its effect, its correspondence with the outside world, with light that is refracted, that mutates into an integral part of the medium and its mean – the complex book, in fact. But it is not about the book as a medium, it is about the medium of art in generis. What significance does the material have on the possibilities and content of the image? Can perspectives be shifted? Translated? Mixed? Cristina Ohlmer’s works are products of an aesthetic research laboratory…“

(Axel Brüggemann, 7 July 2000)

Nach oben scrollen