DEUTSCH-USBEKISCH WISSENSCHAFTLICHE GESELLSCHAFT e.V. | OLMON-ÖZBEK ILMIY R.O. JAMIYATI
Im Rahmen der Deutsch-Usbekischen Konferenz zur Interkulturellen Kommunikation in Taschkent/ Usbekistan 2003
- Taschkent: Staatliche Pädagogische Nizami-Universität | 30.09.- 2.10.2003
- Samarkand: Staatliches Museum für Kunst- und Kulturgeschichte Usbekistans | 4.10. – 6.10.2003
Einführung: Helen Hirsch, Kunsthistorikerin, Basel
Gefördert durch die Stiftung West-Östliche Begegnungen, Berlin
mit freundlicher Unterstützung des Kulturamts der Stadt Freiburg
PRESENT OF COLOR – im Spiegel der flüchtigen Begegnung
… Eine ganz andere Realität erlebt der Künstler, wenn er als Einzelgänger auf die Möglichkeit stößt, fremde Wege zu beschreiten. So sagt J.Fosse: „Nicht Identität, sondern Beziehungen bestimmen unser Leben.“
PRESENT OF COLOR ist ein Projektbeispiel, in dem die Botschaft der Arbeit die Begegnung zweier Kulturen vermittelt. Zunächst bewegt sich jede in der fremden Umgebung, um dann – mittels des Kunstwerks – zusammenzufinden. Das Werk beginnt mit der flüchtigen Begegnung von zehn usbekischen Gästen der Stadt Freiburg in meinem Atelier. Ich „nahm“ an diesem Tag von jeder Person „ihr Bild“, d.h. ein Portrait, als ein Zeugnis, das unsere Zusammenfindung belegte. Damit verbunden, gab ich das Versprechen, diesen Menschen „ihr Bild“ zurück zu bringen. Die Realisierung des Versprechens ist der Inhalt der Arbeit PRESENT OF COLOR.
Das SPIEGELBILD denkt man im Westen als einen narzisstischen Gegenstand, in dem man sich selbst betrachtet. Im Osten, dagegen, ist das Spiegelbild leer, als Symbol des Geistes eines vollkommenen Menschen. Er nimmt auf, aber er hält nichts fest.
Aus dem Fotomaterial erarbeite ich die Serie gläserner Portraits. In ihrer Transparenz fast entmaterialisiert, erscheinen die individuellen Gesichtszüge auf der Oberfläche. Das Glas bildet ein spiegelndes Fenster, in das sich der Betrachter hineinprojizieren kann. Dann werden die Arbeiten in einen Instrumentenkoffer gepackt und warten auf die Gelegenheit zu den Menschen zurück zu finden, die ihnen als Erinnerungsbilder innewohnen. Es ist dem Engagement einer an der Organisation beteiligten Märchenforscherin, Frau Gabriele Keller, zu verdanken, dass mir im Rahmen dieser internationalen wissenschaftlichen Konferenz eine Einladung zu einer Ausstellung erteilt wird. Sie sieht in der Kunst einen wichtigen Bestandteil der Wissenschaften und der interkulturellen Kommunikation. Ebenso danke ich Herrn Anatoly Ionesov, dem Leiter des Peace & Solidarity Museums von Samarkand, dass ich die Chance erhalte, meine Ausstellung im wichtigsten Museum des Landes, nämlich dem Staatlichen Museum für Kunst und Kulturgeschichte Usbekistans, zeigen zu können. Der Ausstellungstitel wendet sich direkt an das usbekische Volk: Present ist nicht nur Gegenwärtiges, sondern auch eine Gabe. Die Ausstellung ist also mein Gastgeschenk.
(CO, 2-2004)
PRESENT OF COLOR – in the mirror of fleeting encounters
GERMAN-USBEK SCIENTIFIC SOCIETY e.V. OLMON-ÖZBEK ILMIY R.O. JAMIYATI
German-Uzbek Conference on Intercultural Communication in Tashkent/ Uzbekistan 2003
… A completely different reality is experienced by the artist when- as J.Fosse says: „It is not identity but relationships that determine our lives.“
PRESENT OF COLOR is an example of a project in which the message of the work conveys the encounter of two cultures. First, each moves in the foreign environment, then – by means of the artwork – comes together. The work starts with the studio visit of 10 Uzbek guests of the city of Freiburg. On that day, I „took the picture“- a portrait – from each person, as a testimony to our coming together in Freiburg. Further, I promised to bring back „their picture“ to their homeland. The realization of this promise is the content of the work PRESENT OF COLOR.
The MIRROR IMAGE is thought of in the West as a narcissistic object in which one contemplates oneself. In the East, on the other hand, the mirror image is empty, as a symbol of the spirit of a perfect human being. It takes all, but doesn´t hold anything.
From the photographic material, I create the series of glass portraits. Almost dematerialized in their transparency, their outlines appear on the surface. The glass is a reflecting window for the viewer – he can project himself beyond.
Thanks to the commitment of a fairy tale researcher involved in the organization, Ms. Gabriele Keller, I have been invited to exhibit at this international scientific conference. She sees in art an important component of science and intercultural communication. I am also grateful to Mr. Anatoly Ionesov, director of the Peace & Solidarity Museum of Samarkand, for giving me the chance to show my exhibition in the most important museum of the country, the State Museum of Art and Cultural History of Uzbekistan. The title of the exhibition addresses the Uzbek people: Present is not only our nowadays-Present, but also a gift. So the exhibition is my gift as a guest in Uzbekistan.
(CO, 2-2004)