LLuzy (2006)

Kunstverein Konstanz, Einzelausstellung raumbezogen, Ausstellungskatalog LLUZI, Kurator: Michael Guenther

Es gibt Sonderprogramm mit Konzertabend: Dominique Rebourgeon spielt seine Komposition LLUZI von der direkt gegenüber liegenden Orgel im Konstanzer Münster. Der Klang- das Konzert- wird wie das Licht von außen und oben über Funk in den Raum geleitet, in dem die Besucher vor der Farblicht Installation Platz nehmen können.

Bezug/Reference: Kunstverein FEST

Kunstverein Konstanz, site specific solo exhibition, catalogue LLUZI published for the exhibition (curator: Michael Guenther)

There is a special program with a concert evening: Dominique Rebourgeon plays his composition LLUZI from the organ in the Konstanz Cathedral, which is directly in front of the Kunstverein. The sound – the concert – is transmitted wireless like the light from outside through ceiling into the exhibition space where the visitors can take a seat in front of the colored light installation.

Cristina Ohlmer widmet sich in ihren Installationen und Zeichnungen der Analyse von Wahrnehmung und Verwandlung: Worin manifestiert sich die Realität eines Gegenstandes, der selbst nicht manifest ist? Und wie lassen sich manifeste und projizierte Bilder oder Erscheinungen voneinander unterscheiden?

Ihre eigens für den Ausstellungsraum konzipierte Arbeit LLUZI spielt ganz bewusst mit der gläsernen Überdachung des Kunstvereins, die sie zum Teil mit Farbfiltern versieht. Im Zugleich von Dingfarbe und in farbiges Flutlicht getauchte Bodenszenerien durch Projektion macht sie deutlich, wie sehr diese Konstellation die prekäre Präsenz des Bildes zwischen Erscheinen und Verlöschen, Transparent- und Manifestsein unter den Bedingungen seiner medialen Erzeugung zum Thema hat: Die Fensterstruktur wird mittels Tageslicht und Scheinwerfern ein Muster auf die mit klarem oder gefärbtem Wasser gefüllten Schalen zeichnen. Schein und Wirklichkeit werden als unvereinbare Gegensätze auf die Probe gestellt. Ein Phänomen, das übrigens auch ihre Zeichnungen und Objekte durchzieht. Und auch da schafft sie einen Zustand, der jede Sicherheit darüber, was ein Bild ist, dementiert, indem sie die Verfahren der medialen Bildproduktion als permanente Verunsicherung gewissermaßen im Endlos – Loop reflektiert.

Dienten noch vor ein paar Jahren Prozesse der Spiegelungen, Projektionen und Indifferenzen innerhalb der bildenden Kunst als Instrumente einer mehr oder weniger politischen Medienkritik, haben sie sich heute den imaginären Raum als Mittel der Darstellung und Erzeugung poetischer Ausdrucksformen zurückgeholt. Eine Entwicklung, die sich in den Arbeiten von Cristina Ohlmer auf wunderbare Weise wieder findet.

In her installations and drawings, Cristina Ohlmer analyzes perception and transformation: How does the reality of an object manifest itself that is not itself manifest? And how can manifested and projected images or appearances be distinguished from each other?

Her work LLUZI, specially conceived for the exhibition space, refers to the glass roof of the Kunstverein, which she partially provides with color filters and shaded panels. In the simultaneity of colored object and floor scenarios bathed in colored floodlights through projection, she evidences constellation deals with the precarious presence of the image between appearance and extinction, transparency and manifestation under the conditions of its media production: the window structure is illuminated by means of daylight and Spotlights to draw a pattern on the bowls filled with clear or colored water. Appearance and reality are in dialogue to question irreconcilable opposites. A phenomenon that also runs through her drawings and objects. And there, too, she creates a situation that denies any certainty about what an image is by reflecting the processes of media image production as a permanent uncertainty in an endless loop. Just a few years ago, processes of reflection, projection and indifference within the visual arts served as instruments of more or less political media criticism. Today they have reclaimed the imaginary space as a means of depicting and creating poetic forms of expression. A development that is wonderfully reflected in the work of Cristina Ohlmer.

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